Hochwasserschutz und Dammweg

Veröffentlicht am 10.12.2021 in Ortsverein

In der letzten Ausgabe hatten wir den Dammabschnitt zwischen Fahrhäusel und Dammspitzel betrachtet. Wie die diesjährige Dammschau zeigte, liegen die größten Herausforderungen beim Hochwasserschutz in Ilvesheim an den jeweils angrenzenden Fluss- und Dammverläufen: a) Flussabwärts parallel zur Uferstraße und b) Flussaufwärts nach Ladenburg.

Zu Beginn der Begehung haben wir auf die nicht mehr vorhandene Strömungsrinne unterhalb der Seckenheimer Brücke aufmerksam gemacht („Katzenneckar“). Aufgrund der Kiesanlandungen und des starken Weidenbewuchs ist der Hochwasserabfluss mittlerweile deutlich eingeschränkt. Strömungsrinne und Wasserdruck liegen nahezu ausschließlich auf Ilvesheimer Seite. Konkreter Handlungsbedarf entsteht für die Gemeinde entlang des Dammverlaufs parallel zur L542 nach Ladenburg, da es sich bei diesem „Bauwerk“ nicht um einen klassifizierten Hochwasserdamm nach dem Wasserschutzgesetz Baden-Württemberg handelt. Die Unterhaltungslast liegt bei der Gemeinde. Die Schutzfunktion in der Flussbiegung ist unbestritten. Ein Blick auf die wasserseitige Böschung entlang des Radweges zeigt jedoch einen starken Bewuchs mit Büschen und Bäumen. Kritisch bewerteten die Behördenvertreter insbesondere auch den Bewuchs auf der Wasser abgewandten Seite (kurz nach Ortsausgang). Zur Konkretisierung der notwendigen Maßnahmen erachten wir die Einbeziehung eines Planungsbüros für sinnvoll.

Diskutiert wurden auch die Anregungen aus dem SPD-Antrag zur Verbesserung der Wege auf der Dammkrone. Das Regierungspräsidium stellte klar, dass für den Landesbetrieb Gewässer eine intakte Grasnarbe auf dem Damm ausreichend ist. Alles was über diesen Zustand hinausgeht, sei Angelegenheit der Gemeinde und müsse von dieser geplant und finanziert werden. Eine Verbreiterung des Wirtschaftswegs zur besseren Nutzung für Spaziergänger und Radfahrende wäre aus Sicht der Behörden grundsätzlich denkbar, sofern den baulichen Voraussetzungen Rechnung getragen wird. So müsste der bestehende Asphalt abgetragen werden, bevor der neue Belag aufgetragen wird. Eingebracht haben wir auch Vorschläge zum Ausbau der Beleuchtung an ausgewählten Stellen (Bericht folgt).

Nächste Schritte: Bereits im Mai wurde dem Antrag der SPD-Fraktion auf Erörterung des Hochwasserschutzes in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung zugestimmt. Für eine zeitnahe Einbringung des Themas wären wir der Verwaltung dankbar, damit der Handlungsbedarf zum Hochwasserschutz gemeinsam bewertet und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden können (z.B. Einbezug eines Planungsbüros).

Die Erweiterung der Dammkrone zur attraktiven und sicheren Nutzung von Spaziergängerinnen und Radfahrenden sollte in Verbindung mit der geplanten Aktualisierung des bestehenden Radverkehrskonzepts sowie den Planungen zum erweiterten Neckarzugang ausführlich betrachtet werden. Die Beteiligung an den neu aufgelegten Landesprogrammen für den Ausbau des Fuß- und Radverkehrs könnte parallel geprüft und vorbereitet werden.

 

Thorsten Walther