Hochwasserschutz in Ilvesheim

Veröffentlicht am 10.12.2021 in Ortsverein

Teil 1: Im Februar hatte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Sicherheit des Ilvesheimer Hochwasserdamms gestellt. Mit Unterstützung der Fraktionen der Freien Wähler und der CDU beschloss der Gemeinderat am 20. Mai, das Thema „Ilvesheimer Hochwasserdamm – sicher und zweckmäßig?“ in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung im Herbst 2021 mit verantwortlichen Behördenvertreter*innen zu erörtern. Wie wichtig ein solcher Beschluss des örtlichen Gemeinderats bei der Kommunikation mit Bundes- und Landesbehörden sein kann, zeigte sich bei der diesjährigen Dammschau.

 

Schon zu Beginn der Begehung standen die Fragen aus dem SPD-Antrag zu dem Themenfeldern Hochwasserschutz, Wasserrettung und Nutzung des Damms im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Vertreter vom Landesbetrieb Gewässer (Regierungspräsidium) und dem Wasserstraßenschifffahrtsamt zeigten sich gut vorbereitet zu den Fragen aus dem Gemeinderat. Aus der für 60 Minuten angekündigten Veranstaltung wurde ein mehr als zweistündiger Termin. Die wichtigste Aussage erfolgte auch ganz am Ende der Begehung. Der Zustand des klassifizierten Damms zwischen Fährhäusel und Dammspitzel wird aus Sicht des Regierungspräsidiums als in Ordnung angesehen und bietet Schutz gemäß HQ 100. Also Schutz für ein statistisch gesehen alle 100 Jahre auftretendes Hochwasserereignis)Eine Schulnote wollte der Landesbetrieb Gewässer aber explizit nicht vergeben. Zu den seit vielen Jahren bekannten Schwachstellen in Ilvesheim zählen die an einigen Stellen zu dicht am Damm stehenden Gebäude (die waren bereits vor dem Damm da) sowie der teils fehlende Betriebsweg auf der Wasser abgewandten Seite (Höhe Dammstraße).

Thematisiert wurde auch die sichtbare Senke der Dammkrone in Höhe Bergstraße. Laut dem Landesbetrieb Gewässer stellt diese Senke keine Gefahr für den Damm dar. Bei den Bauplanungen sei stets ein Freibord mit eingerechnet, das auch bei maximalen Wasserstand ausreichen sollte, um die Differenz auszugleichen. Auch die vorgefundenen Maulwurfshügel und Unterhöhlungen im Damm seien laut der Experten keine akute Gefahrenquelle, da größere Löcher regelmäßig durch die Mitarbeitenden gefüllt werden. Der Damm werde zweimal im Jahr gemäht –immer im zeitlichen Versatz (Wasser- oder Landseite) und dabei auch eine Bewertung vorgenommen. Einige Fragen gab es zu den Aktivitäten der Biber in diesem Flussabschnitt. Bei der Deichschau konnte beim Blick auf die wasserseitige Böschung kein Biber-Bau am Damm festgestellt werden, sodass die Behördenvertreter keinen Handlungsbedarf sehen. Generell gilt, sollten Biberbauten die Sicherheit des Dammes beeinträchtigen, können diese umgesiedelt werden.

In der kommenden Woche berichten wir über den Handlungsbedarf zum Hochwasserschutz der sich für die Gemeinde beidseitig der L542 Richtung Ladenburg ergibt sowie den Vorschlägen zur Aufwertung der Dammkrone.

Thorsten Walther