Gelungene Maifeier im Park

Veröffentlicht am 03.05.2011 in Ortsverein

Das Wetter spielte dieses Jahr wieder mit und so blickte unser Vorsitzender Dieter Bühler schon bei seiner Begrüßung auf gut besetzte Bänke im Park beim Fischerhäusel. Als Redner konnte er in diesem Jahr den Gewerkschaftssekretär Heiko Maßfeller von der IG Metall begrüßen. „Faire Löhne, gute Arbeit, soziale Sicherheit“ griff dieser gleich zu Beginn seiner Rede den Slogan der DGB-Gewerkschaften auf.

Die Talsohle der Krise sei durchschritten, so Maßfeller. Kurzarbeit, Konjunkturprogramme und die Abwrackprämie hätten dazu beigetragen, aber die Hauptlast hätten wieder einmal die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer getragen. Die wirtschaftlichen und politischen Eliten hätten wenig aus der Finanz- und Wirtschaftskrise gelernt und lebten schon wieder das „Weiter so“. Die Reichen würden immer reicher während auf der anderen Seite der Niedriglohnsektor weiter wachse. Und der Steuerzahler zahle über die Aufstockungsleistungen, die Hilfe zum Lebensunterhalt, die Zeche, wenn der Lohn nicht zum Leben reicht. Auch deshalb forderten die Gewerkschaften einen Mindestlohn von 8,50 €. Die Endsolidarisierung müsse ein Ende haben und die Menschen von ihrer Arbeit leben können. In seinen weiteren Ausführungen ging er auf in Atomkatastrophe von Japan ein. Fukushima habe gezeigt, dass die Atomkraft nicht zu beherrschen sei. Deshalb müsse der Ausstieg aus der Atomkraft jetzt kommen und schnell auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Die seit heute geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit würde neben Chancen auch Risiken mit sich bringen. Man müsse darauf achten, dass die neuen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht durch Lohndumping ausgebeutet würden. Alle Branchen müssten in das Arbeitnehmerentsendegesetz aufgenommen werden. Die Gewerkschaften forderten weiterhin „Gleichem Lohn für gleiche Arbeit“. Dies gelte insbesondere für die über eine Million Leiharbeitnehmer. Sie seien die Sklaven des modernen Kapitalismus, die unter der Wirtschaftskrise am meisten gelitten hätten. Ursprünglich sollten Leiharbeitnehmer nur bei Engpässen aushelfen, mittlerweile seien sie in einigen Branchen zu Bedrohung für die Stammbelegschaften geworden. Auch junge Menschen hätten es schwer, im Arbeitsleben richtig Fuß zu fassen. Nur 38% der ausgebildeten jungen Arbeitnehmer würden nach der Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. 40 Prozent der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stünden in unsicheren Arbeitsverhältnissen. Dies muss sich ändern, so Maßfeller. Dies gelte auch für die Rente mit 67. Die große Mehrheit der Bevölkerung lehne das höhere Renteneintrittsalter ab. Die Rente mit 67 sei vor allem eine Rentenkürzung durch die Hintertür und müsse deshalb rückgängig gemacht werden. Dafür erhielt er am Ende seiner Ausführungen viel Beifall.
Sehr gelobt wurde auch in diesem Jahr wieder die Erbsensuppe von Dagmar. Vielen Dank auch an die fleißigen Kuchenbäckerinnen, die zum Gelingen unserer Maifeier ebenso beigetragen haben wie die übrigen Helferinnen und Helfer.
Regina Zäh