Zum Tod von Erhard Eppler

Veröffentlicht am 19.11.2019 in Ortsverein

Erhard Eppler, ein großer Sozialdemokrat, ist gestorben. Er predigte Gerechtigkeit, trat  für Ökologie ein und war Friedenspolitiker.

Erhard Eppler, ein großer Sozialdemokrat, ist gestorben. Er predigte Gerechtigkeit, trat  für Ökologie ein und war Friedenspolitiker.

Er redete nicht nur über Ökologie, nein, der Neunzigjährige arbeitete auch in seinem Garten, pflanzte Kartoffeln und erntete Salat. Daneben schrieb er nachdenkliche Texte für die Süddeutsche Zeitung. Erhard Eppler warb schon für ökologisches Wirtschaften, als die heutige Führung der Grünen noch in den Windeln lag, so Heribert Prantl. 1968 wurde Eppler als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in die Bundesregierung berufen unter Kiesinger. Dieses Amt behielt er auch unter Willy Brandt. Eppler stellte dann sein Amt unter Helmut Schmidt zur Verfügung. Viele Jahre lang war der evangelische Christ und demokratische Sozialist Vorsitzender der SPD Grundwertekommission. Seine Autobiografie heißt „links leben“, ein bezeichnender Titel. Für Eppler war das Wichtigste bei einem Politiker die Glaubwürdigkeit. Unter Gerhard Schröder trug er dazu bei, die Agenda 2010 durchzusetzen, bei der er bekannte, die Einzelheiten nicht genau genug gekannt zu haben. In der Grundwertekommission wurde unter ihm sehr genau gearbeitet und argumentiert. Auch in der Evangelischen Kirche war ein prägender Mann, und zweimal Kirchentagspräsident. In vielen Büchern hat er den Marktradikalismus beklagt und den starken Sozialstaat gefordert. Erhard Eppler war ein nachdenklicher, idealistischer und linker Sozialdemokrat.