Wildtier- und Insektenschutz

Veröffentlicht am 31.03.2022 in Ortsverein

Während die SPD im Rahmen des Baumlehrpfades mit Landwirten und Imkern über Bienen- und Insektenschutz sprach, stellten die Grünen im Gemeinderat den Antrag auf Pestizidverbot auf allen gemeindeeigenen Flächen. Es bestand nun die Gefahr, dass die erheblichen Gemeinde-Ackerflächen den derzeitigen landwirtschaftlichen Betrieben entzogen würden – ohne die berechtigten Interessen der Landwirtschaft zu hören und ohne zu überlegen, wie es im Sinne des Insektenschutzes dann weitergehen soll.

Die SPD-Fraktion stellte in diesem Zusammenhang den Antrag, die Gemeindeinitiative für Wildtier- und Insektenschutz zu gründen.

Alle die bereits jetzt mit Naturschutzaufgaben betraut, ehrenamtlich tätig sind, wie Vogelschützer, Obst- und Gartenbau, Angler, Naturschutzwartin, Jägern und Imker sollten mit den Landwirten, sowie der Gemeinde an einen runden Tisch.

Der Gemeinderat stimmte einstimmig für diese Initiative. Die Auftaktveranstaltung verzögerte sich Corona bedingt. War jetzt, durch gute Vorbereitung jedoch gelungen. Die Verwaltung informierte ausführlich über die örtlichen Gemeindestrukturen. Die kleine Ilvesheimer Gemarkung ist mit rd. 31 % Landschafts- und Naturschutzgebieten überzogen. Ilvesheim hat nach Mannheim die höchste Bevölkerungsdichte. Früh sei man in die Biotopvernetzungsplanung eingestiegen (Antrag der SPD). Im Bürgerengagement sei auch schon einiges geleistet worden, wie z. B. die Vogelweide mit Obstbaumanlagen, der Baumlehrpfad, die Weihersanierung und die permanente Öffentlichkeitsarbeit.

Bei der nun folgenden Aussprache sahen wir als Initiatoren 3 wesentliche Handlungsfelder.

  1. Bienen- und Insektenschutz durch Schaffung verbesserter Lebensgrundlagen, wie Blühstreifen und Einschränkung von schädigenden Mitteln.
  2. Schutz von Ackerland und Wiesen im Sinne des Erhaltens und Wiederaufbaues des Kleinwildbestandes (z.B. ausgestorbenes Rebhuhn).
  3. Anlage und Pflege der innerörtlichen Grünflächen und Hecken, im Sinne des Insekten- und Vogelschutzes.

Den Vertretern von CDU und Grünen war es wichtig den letzten Punkt um das Thema naturnahe Hausgärten – weg von Schotteranlagen – zu ergänzen und so die Bevölkerung mit einzubeziehen.

Die Vertreter der Landwirtschaft, Herr Fülbier und Herr Linnenbach, brachten deutlich zum Ausdruck, dass bei einem generellen Pestizidverbot derzeit auf den Ackerböden kein Fruchtanbau möglich sei. In den vergangenen Jahren wurden mit Förderung auf Ilvesheimer Gemarkung rd. 6 ha Blühpflanzenäcker angelegt. Diese Förderung sei nun ausgelaufen. Die Flächen seien nun verkrautet. Die Landwirte zeigten sich zur Anpflanzung von mehrjährigen Blühflächen gerade auf weniger ertragsreichen Böden aufgeschlossen. Wirtschaftlich gesehen, müssten die Arbeiten in diesem Bereich jedoch kostendeckend sein. In Ladenburg gäbe es ein privates Blühwiesensponsoring für rd. 3,5 ha. Auch im Bereich des Baumlehrpfades könnten Blühstreifen eingesät werden.

Für das Jahr 2022 müssten die Bewirtschaftungs- und ggf. Förderanträge bis April gemeldet werden.

Das Ergebnis für diesen Handlungsbereich war, dass kurzfristig mit den Landwirten bei der Verwaltung zu einer Besprechung über mögliche Blühflächen für 2022 einberufen wird.

Fortsetzung folgt

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