Rolf Sauer freute sich über den guten Zuspruch

Veröffentlicht am 26.10.2015 in Ortsverein

Das jährliche Angebot des Ilvesheimer SPD-Ortsvereins an einer geführten Ortsrundfahrt mit dem Bus teilzunehmen, folgten rd. 40 Fahrgäste. Reiseleiter Rolf Sauer freute sich über den guten Zuspruch und versprach in diesem Jahr den Nordwesten der Gemeinde näher zu betrachten. So wurde als erstes Ziel die Kanalsiedlung angefahren. Vor dem Leinpfad ging Sauer auf Aktuelles und Geschichtliches ein. Ein altes Gemeinde-Wohnhaus wurde gerade abgerissen und es entstehen 3 Häuser mit 33 Eigentumswohnungen.

Vor dem Neckarkanalbau herrschte hier am Fluss reges Leben, die Wirtschaft „Zum Anker“ bewirtete die Treidler und eine Ziegelei gab Arbeitsplätze. An diese alten Zeiten erinnere nur noch ein altes Haus in dem sich das Büro der Ziegelei befand und der Name Leinpfad.

Mit Mühe und einem Applaus für den Fahrer konnte der große Reisebus die Kanalsiedlung wieder verlassen.

Neckaraufwärts ging´s in den Neckarbogen. Mit Blick ins herbstlich gefärbte Freibad, erläuterte Sauer die Beweggründe seiner Fraktion für ein Kombi-Bad. Seit Jahrzehnten setzte man sich für die Freizeitanlagen im Neckarbogen ein, damit dieses für Ilvesheim charakteristische Gebiet für alle Bewohner attraktiv bleibe. Das Neubaugebiet Mahrgrund habe man vorangetrieben um mit den Grundstücks-Verkaufserlösen und den Einnahmen aus dem Bevölkerungszuwachs, die vorhandene Infrastruktur, so auch die Freizeit-Anlagen zu erhalten und zu erneuern.

Beide Bäder hätten nach Gutachten einen Sanierungsbedarf, der mit Neubaukosten etwa gleichkäme (rd. 14 Mio.).  Das Ergebnis einer langjährigen Bürgerbeteiligung und eigener Erkenntnisse war, dass das traditionelle Freibad mit schönem Baumbestand für die Sommermonate eine erhaltenswerte Einrichtung bleiben muss, für den Schwimmlehrbetrieb und das ganzjährige Wasser-Gesundheitsangebot jedoch eine Halle notwendig sei. Um eine Herstellungs- und Betriebskostengröße zu erhalten habe sich der Gemeinderat von 2 Fachingenieurbüros Modellrechnungen eingeholt. Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit auf das Modell Kombi-Bad mit etwa gleicher Wasserfläche wie bisher im Freibad, wovon rd. 1/3  in der Halle liegt, die im Sommer geöffnet werden kann.

 

Die Kosten werden mit rd. 10 Mio. angesetzt und der lfd. Betriebskostenzuschuss wie bisher mir rd. 600 T€ pro Jahr. Aus ganz unterschiedlichen Motiven sei gegen diesen Beschluss ein Bürgerbegehren zustande gekommen, so dass nun der gesetzliche Bürgerentscheid über den GR-Beschluss durchzuführen sei. Die Bürger können nun mit 25 % ihrer Nein-Stimmen den Beschluss kippen.

Das Kombi-Bad wäre dann für drei Jahre vom Tisch, ohne dass eine Alternative genannt werde. Im Anbetracht der dauernden Reparaturen müsse das Verfahren nun im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zügig durchgeführt werden, so Sauer

Obwohl die Unterzeichner des Bürgerbegehrens  ganz unterschiedliche Motive gehabt hätten, werde man versuchen auch bei den Planungen des Kombi-Bades wieder eine Bürgerbeteiligung herzustellen.

 

Vor dem alten Hartplatz angekommen erläuterte Rolf Sauer die Geländeaufteilung für Alla-Hopp-Anlage-Festplatz und Parkplatzbereich der Baubeginn sei noch in diesem Jahr.

Bei der Ortseinfahrt, die heute attraktiv und mit Leben erfüllt ist, wurde an die frühere Festhalle und die Gewerbebrache erinnert.

Einigen Gemeinderäten sei es zu verdanken, dass hier ein attraktiver Vollversorger stehe. Negativ fiel hier auf, dass zu viele großflächige Plakate aufgehängt werden und die Bushaltestellen sanierungsbedürftig sind.

Vorbei ging`s am Hundheimischen Schloss, der badische Blindenschule die nahezu 150 Jahre alt ist und heute einer der größten Arbeitgeber am Ort. Von der Feldwegbrücken-Auffahrt wurde der Grundschulanbau in Augenschein genommen. In der Goethestraße wurde ein neues Gebäude bestaunt, das Haus Zauberlehrling, mit drei Kindergartengruppen und zwei Krippen-gruppen, wird die derzeitige Kleinkinderzahlspitze in Ilvesheim abdecken, gebaut von der Heinrich-Vetter-Stiftung und gepachtet von der Gemeinde Ilvesheim. Die derzeit erfreulich hohe Zahl an Kleinkindern, die in Ilvesheim sehr gut betreut würden koste die Gemeinde rd.  2 Mio. € jährlich. Große Erdbewegungen daneben weisen auf den Bau eines Seniorenhauses der Heinrich-Vetter-Stiftung hin, hier entstünden rd. 42 Pflegeplätze und 8 Hospizplätze, sowie 19 Wohnungen. Mit den 29 Pflegeplätzen im Pflegeheim der Gemeindestiftung, sei der Bedarf für Ilvesheim dann abgedeckt.

 

In der Feudenheimer Straße war der Sanierungsbedarf zu erkennen. Der Bau eines ansehnlichen Gebäudes mit Gewerbe im EG anstelle der abgebrochenen Tankstelle würde in Kürze beginnen. Für eine Veränderung der Straße mit Begrünung und wichtigen Fahrradweg  werden die Pläne erarbeitet.

 

Im Mahrgrund konnte aus dem Reisebus die schöne individuelle Bebauung eingesehen werden. Bei einem Stopp an Grünzug erläuterte Sauer, dass dieser bald fußläufig gut vom Neckarkanal durch den Heinrich-Vetter-Park, entlang der Heinrich-Vetter-Stiftung bis hinaus zum Weiher mit dem Baumlehrpfad begangen werden könne. Auch der von der SPD initiierte Baumlehrpfad solle im Jubiläumsjahr mit Spendenbäumen fortgesetzt werden, damit die vorhandenen Gehölzinseln verbunden werden, wie die von der SPD vor vielen Jahren angeregte Biotopvernetzungsplanung vorsieht.

 

Vom Heinrich- Lanz-Weg aus waren die Ilvesheimer Berge klar zu erkennen, die Mahrhöhe mit 102 m Höhe hebt sich vom hohen Standort der katholischen Kirche doch immerhin nochmals um 4 m ab. An der Gemarkungsgrenze zu Heddesheim, wurde die Fläche ausgemacht an der der Bau von drei Windrädern erlaubt werden soll. Auf die Frage ob dies nicht hässlich sei, ging der Blick nach links zur Stromtrasse, mit der Bemerkung hässlicher geht’s gar nimmer.

Im Odenwald zwischen Leutershausen und Schriesheim könnten evtl. 11 Windräder entstehen. Dort sei die Leistung auch um rd. 40 % höher als in der Ebene.

Von Ladenburg kommend wurde wie immer an die Trasse der seit über 50 Jahren geplanten Neckarbrücke erinnert. Für den Hochwasserschutz von Ilvesheim Nord werde unterhalb der Kanalbrücke ein neues Sperr-Tor gebaut.

 

Endlich waren die Rundfahrer wieder auf der Insel und konnten den herrlichen Blick in die Neckarschleife genießen. Bei der Frage wo in unserer Neckarschleife ältere Menschen oder Kinder gut ans Wasser könnten um den Fluss zu erleben, musste Sauer passen. Hier sei die Gemeinde mit den Regierungspräsidenten wegen des Naturschutzgebietes noch gefordert. Die Rundfahrt endete im alten Ort, vorbei am Gebäude der früheren Synagoge und der alten ev. Kirche (Bücherei) zum Bürgerhaus Hirsch, wo die Frauen der AsF die Tische eingedeckt und herbstlich geschmückt hatten, es nach Kaffee roch und hausgemachte Kuchen warteten. An den Tischen gab´s noch interessante Gespräche für die auch Altgemeinderat Walter Schmitthäuser und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dieter Bühler zur Verfügung standen.

Bei der Verabschiedung erhielt Reiseleiter Rolf Sauer viel Lob und Dank und die Frage nach der nächsten Ortsrundfahrt gestellt. Diese wird natürlich im nächsten Oktober stattfinden und anlässlich des 1250 jährigen Ortsjubiläums eine historische Fahrt im nostalgischen Bus werden.

 

Rolf Sauer