Ortsrundfahrt – Interessant und Informativ

Veröffentlicht am 20.10.2014 in Ortsverein

Der SPD-Ortsverein lud wie alljährlich im Oktober zur Ilvesheimer Ortsrundfahrt ein. Während in den Vorjahren der große Bauer-Bus immer gut besetzt war, hielt offensichtlich das angesagte schlechte Wetter viele davon ab aus dem Haus zu gehen. Reiseleiter Rolf Sauer startete  mit der Ortsführung im Neubaugebiet Mahrgrund. Am nördlichen Ortsrand ging er auf die Wiesen des früheren Wassereinzugsgebietes ein, die für die Naherholung mit dem von der SPD Ilvesheim initiierten Baumlehrpfad künftig erheblich aufgewertet werden. 

Besonders auffällig war der schöne Grünzug mit Spielplatz durch das Baugebiet. Er führt zu dem Weiher Mahrhöhe, der vom ASV mit einem Aufwand von rd.

400 T€ vom Schlamm befreit und naturnah umgestaltet wurde. Der kleine See vor dem Weiher sei das Versickerungsbecken für das Oberflächenwasser des Neubaugebietes. Dieses sollte zwar nur wenige Tage nach Regen wieder trocken sein, tue es aber nicht, was inzwischen Pflege- und Naturschutzprobleme auslöste.

 

Das Neubaugebiet, damals von der SPD-Fraktion vorangetrieben, habe wie geplant den Bevölkerungsrückgang gestoppt und die Einwohnerzahl um rd. 1.500 gehoben, was die Sicherung der Gemeindefinanzen, aber auch einen Zuwachs an Kleinkindern von rd. 50 % ausmache. Zwei Baustellen wurden angefahren. Die Projekte sollen der Kinder-Entwicklung gerecht werden. Für die Kleinkindbetreuung und für die Kindergartenkinder baut die Heinrich-Vetter-Stiftung derzeit das Kinderhaus „Zauberlehrling“, das die Gemeinde anmieten wird. Am Grundschulgebäude wird derzeit ein Neubau erstellt und angedockt. Aus Sicht der SPD-Fraktion waren zusätzliche Klassenzimmer zwar nötig, das Bauvolumen des Neubaus jedoch zu groß, zumal die Kinderzahl langfristig wieder nach unten gehen werde. Das große Hauptschulgebäude stehe nach kleineren Reparaturen für Kernzeitbetreuung und Fachräume für die Grundschule noch mittelfristig zur Verfügung. Die Generalsanierung der rd. 54 Jahre alten Mehrzweckhalle stünde an.

 

Auf der Insel wurde das Sport- und Freizeitgelände angefahren. Sauer erinnerte an die Gewerbebrache die noch vor einigen Jahren am Ortseingang bis zum Freibad stand. Gemeinderäten von CDU und SPD sei es gelungen mit dem Eigentümer und einem Projekt-entwickler die Flächen für den Rewe-Markt und die 50 Eigenheime zu gewinnen. Auch der Kreisel sei hieraus finanziert worden. Das Land habe trotz der Landstraße die Kosten für den Kreisel gespart. Die SPD-Fraktion fordere deshalb einen Kreisverkehr an der Feudenheimer Brücke (Ludwigshof).

 

Es sei immer Meinung der SPD-Fraktion gewesen, das Sport- und Freizeitgelände für jeden zugänglich in der Neckarschleife auszubauen. Die neuen Kunstrasenplätze seien für den Übungs- und Spielbetrieb der Spielvereinigung gerade ausreichend. Mit dem Engagement von „Alla Hopp“ mit rd. 2 Mio. € könne das Gelände mit dem alten Hartplatz neu geordnet werden und der Begegnung in Bewegung von Alt und Jung dienen, bis hin zum Einbezug des Neckars. Hierzu werde die SPD-Fraktion noch eine Anregung einbringen.

 

Die größte Gemeindeinvestition werde in die Sanierung der Ilvesheimer Bäder fließen. Die Ilvesheimer Zukunftswerkstätten würden auf dem Gelände des Freibades gerne ein Kombi-Bad, d. h. ein Freibad und eine Schwimmhalle sehen, dabei spielten Synergieeffekte und Attraktivität eine wichtige Rolle. Zur Finanzierung stehe fest, wenn die heutige Rücklage aus dem Grundstücksverkauf Mahrgrund mit rd. 13 Mio. € aufgebraucht sei, werde es keine Bädersanierung in Ilvesheim mehr geben.

 

Auf der Fahrt nach Seckenheim ging Sauer auf die Geschichte der Brücke und der Fähre ein. Die Fähre früher eine Last für die Gemeinde, da sie den Bauern den Übergang auf Ihre Ilvesheimer Felder jenseits des Neckars gewähren musste, entwickelte sich mit dem Bau der Straße Mannheim-Heidelberg durch Seckenheim Ende des 18. Jahrhunderts zur guten Einnahmequelle, denn jetzt lag die Fähre Ladenburg-Neckarhausen etwas abseits. Die Ilvesheimer durften umsonst fahren, was Jugendliche nach einem Händel mit Seckenheimern gerne ausgenutzt hätten. Das Fährhaus in Ilvesheim musste Tag und Nacht besetzt sein. Zuletzt in den 1920er Jahren seien täglich rd. 400 Arbeiter von Ilvesheim nach Seckenheim zur Eisenbahn übergefahren. Der Kanalbau und der damit verbundene Wasserrückgang im Neckarbett waren das Aus für die Fähre und der Grund für den Brückenbau.

 

Die 2. Brücke zwischen Neckarhausen, Seckenheim und Ladenburg würde nun schon über 50 Jahre geplant, allein es fehlten bisher dem Land die Mittel. Der Bus stand an der Trasse der nun planfestgestellten Brückenzufahrtsstraße, dabei wurde bemerkt, dass diese doch recht nahe bei der Neckarhäuser Bebauung liegt. So notwendig die Brücke zur Verkehrsentlastung für Seckenheim und Ilvesheim auch sei, so notwendig sei auch ein Schallschutz für Neckarhausen, meinte Sauer.

 

Über die herrliche Neckarschleife hinweg war das Grün des beweideten Neckarvorlandes auf der Insel zu sehen, während das Neckarvorland auf der Neckarplattenseite mit fast nur noch Brombeerhecken für die Flora und Fauna nicht mehr viel zu bieten hat. Zurück ging´s ins Bürgerhaus Hirsch, das leider nicht angefahren werden konnte, da große Kanal  und Straßensanierungsarbeiten, wenn auch im Stillstand, dies verhinderten.

 

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen hatte den Bürgersaal herbstlich geschmückt und servierte selbstgebackenen Kuchen. Die Reisegruppe bedankte sich beim Reiseleiter Rolf Sauer. Dieser gab den Dank an den aus beruflichen Gründen verhinderten Ortsvereinsvorsitzenden Dieter Bühler für die  die Finanzierung des Buses weiter, außerdem  an die Gemeinderatskollegin Regina Zäh und Helferinnen von AsF für den schönen Aufenthalt im Hirsch.

 

Rolf Sauer