Kabarett Dusche begeistert mit 50. Bühnenprogramm

Veröffentlicht am 12.02.2023 in Ortsverein

Im ausverkauften Saal des Feuerwehrgerätehauses konnte unser Vorsitzender Thorsten Walther das Kabarett „Dusche“ mit seinem 50. Programm „schnurz“ eröffnen. Begrüßen durfte er an diesem Abend den SPD-Landtagsabgeordneten Sebastian Cuny, seinen Vorgänger Gerhard Kleinböck und Markus Bündig, den SPD-Vorsitzenden aus Ladenburg. Angesprochen auf die Bürgermeisterwahl im Mai teilte Thorsten Walther mit, dass er für das Bürgermeisteramt in Ilvesheim mit „Zukunft im Kopf, Ilvesheim im Blick“ antreten wird. Zu seiner Motivation erklärte er, dass das seine Familie und vor allen Dingen seine zwei Kinder seien. Er steht für eine gute Zukunft mit sauberer Energie, einem Kombibad, einer guten Verwaltung, bezahlbarem Wohnraum, einfach einem lebenswerten Umfeld für Alt und Jung.

Die Dusche legte wieder einmal, in Ilvesheim zum 39. Mal, ein aktuelles, witziges und tiefgründiges Programm vor. „Schnurz“ ist dem Kabaretturgestein Wolfgang Schmitter nach 50 Jahren einfach alles. Er trat an, die Welt mit dem Kabarett zu verändern und stellt ernüchtert fest: Ich war so naiv. Es wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden, frei nach Bloch. Und der Rest ist schnurz. Josefin Lössl fragt ihren „Mompfred“, alias Hans Georg Sütsch, warum man Waffen an die Ukraine liefern soll, an die Huti und Tutsi habe man doch auch keine Waffen geliefert. „Die sind nicht in der NATO“ – Antwort: „die Ukraine auch nicht“. Man solle alle Beteiligten, insbesondere Putin, direkt an die Front zum Einzelkampf schicken, dann wäre der Krieg gleich zu Ende.

Lössl meint zu Sütsch, man muss Meinung und Gegenmeinung zulassen. Also man muss prüfen, ob die Erde tatsächlich eine Kugel sei, Naidoo meine ja auch, dass er am Bodensee nicht sehen könne, dass er sich krümme, also sie die Erde eine Scheibe. Und die Aussage, dass die Hälfte der Politiker getarnte Echsen seien, sei ja nicht abwegig. Immerhin sei es die Hälfte, da muss ja dann was dran sein. Sütsch gibt den Wutbürger und regt sich über Lindner auf. Der sei aus der Kirche ausgetreten und feiere groß auf Sylt in einer Kirche Hochzeit. „Das ist die Steigerung von liberal, dass ist scheißegal.“ Lindner leidet an Wohlstands-Alzheimer und ist ein liberaler Wattwurm.

Herrlich der Sketch mit dem grünen Ehepaar „der ersten Stunde, Gründungsmitglieder“, das Holzspielzeug für das Enkelkind sucht. Keine Holzeisenbahn sondern einen Holzpanzer, ökologisch sauber und einsatzbereit. Nur so könne man die Kinder an die Wirklichkeit heranführen. Das führt dann zum Lied über „Wummen“: wo käme denn der Frieden her, hätt‘ nicht jeder ein Schießgewehr“. Olaf Scholz bekommt auch sein Fett ab. Bei Schmidt, Kohl, Schröder, Merkel, da hatten Kabarettisten Stoff zur Satire. Aber Scholz? Ist der pointengeeignet? Der hat kein Charisma, er hat nur „ursachenneutralen Begeisterungstaumel“, so dass Lössl singt „komm Olaf, schür mein Feuer“.

Sütsch kommt wieder mit seinen „Illuminaten“. Baerbock, Thunberg, Merkel, Neubauer sind die „apokalyptischen Weiber“. Deren Geburtsdaten addiert, geteilt durch die Quersumme ergibt „23“, die Geheimzahl der Illuminaten. Und Mompfred äußert sich zu Frauenfußball, da „braucht man keine Zeitlupe“. Und Liesl, alias Lössl, kontert gleich, der Waldhof sei ja in der Bibel schon angesprochen: sie trugen seltsame Gewänder und irrten planlos umher, und neuer Trainer werde Reinhold Messner, Vorbereitung auf den Abstieg. Zum Abschluss wird Schmitter gefragt, wie es ihm gehe: „ich fühle mich schnurzer als je zuvor“. Der Zugabesong befasste sich mit „Likes“, man kann sich dem Liken nicht mehr entziehen, man müsse sogar sein Like liken. Die Zuhörer:innen jedenfalls likten die Vorstellung der Dusche und alle freuen sich schon auf das nächste Programm, das 40. in Ilvesheim.

/Dagmar Klopsch-Güntner