Jazz im Hirsch – zum 8. Mal und wie jedes Jahr: gut besucht mit tollem Jazz.

Veröffentlicht am 01.11.2018 in Ortsverein

Zur Begrüßung gab es politische Worte zum Jahr 28 der Wiedervereinigung. Blühende Landschaften waren versprochen worden. Ganz so gut sieht es nicht aus. Im Osten ist die Arbeitslosigkeit höher, der Monatsverdienst niedriger. Von den 100 größten Firmen Deutschlands ist keine im Osten und in den Führungsetagen sind nur ca. 2% Menschen aus dem Osten. Verständlich, dass da manche meinen, es sei früher besser gewesen: jeder habe seinen Arbeitsplatz, seine Wohnung und für die Kinder einen Kindergartenplatz gehabt. Verständlich auch die Proteste. Dennoch, so meinen wir, sollte der Protest sich nicht gegen die Politik wenden, zumal nicht mit Hassreden. Auf der anderen Seite ist dann aber der Wunsch da, die Politik möge alles richten. Das passt nicht zusammen. Die Proteste sollten sich gegen die Umstände richten und konstruktiv sein. Vielleicht ein frommer Wunsch, aber dennoch unser Wunsch.

Und dann gab es Jazz mit Frank Schmich and friends: Jochen Pöhlert am Saxophon, Thomas Krebs an der Gitarre, Klaus Meggle Gesang und Drums und am Baß Frank Schmich. Zu Beginn gab es „all of me“ mit deutschem Text „ spitze Knie, spitze Knie, Liebe macht blind, schließ Deine Augen geschwind, Falten und Speck sind dann weg“. Welch passender Text. Natürlich gab es wieder einmal das „girl von Ipanema“. Bei „satin love“ beginnen das Sxophon und die Gitarre, während Meggle noch „die Einleitung diskutieren“ will. Saxophon und Gesang bei „you are the sunshine of my life“, beide zart fühlend und schmelzend. „Der absolute Wahnsinn“ meinte Klaus Meggle dazu. Baß und Meggle in einer immer wiederkehrenden musikalischen Schleife, da meint das Saxophon „da kommen die nie wieder raus“ und Meggle hört einfach auf mit „ich hab keine Lust mehr“. Man merkt die „Gosch“ von Meggle und vor allen Dingen, dass die vier Jazzer  aufeinander eingespielt sind und voller Freude dabei waren.

Und diese Freude hat sich auf das Publikum übertragen, das ausgiebig klatschte. Alle freuen sich auf das nächste Jahr, am 03. Oktober bei Jazz im Hirsch.

Dagmar Klopsch-Güntner