Am 15. September jährt sich der 80. Todestag von Johann (gen. Hans) Kupka. Aus diesem Anlass verlegt die Gemeinde an diesem Tag um 16.30 Uhr im öffentlichen Bereich seines Hauses, Hans-Kupka-Platz 5, einen Stolperstein für den Ilvesheimer Widerstandskämpfer. Um dem Erinnern Raum zu geben, lädt der SPD-Ortsverein gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Kreisvereinigung Mannheim, am Dienstag, 27. September zur Veranstaltung „Gegen das Vergessen! Zum Leben von Hans Kupka und dem Widerstand der Lechleiter-Gruppe gegen den Nationalsozialismus“ ein. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde, Neue Schulstraße 10, statt. Es sprechen Markus Enzenauer (MARCHIVUM) und Fritz Reidenbach (VVN Kreisvereinigung Mannheim).
Der mit zahlreichen Bildern und historischen Quellen unterlegte Vortrag von Markus Enzenauer beschäftigt sich mit der Biografie des von den Nationalsozialisten hingerichteten Widerstandskämpfers Hans Kupka und dessen Aktivitäten innerhalb der Mannheimer Lechleiter-Gruppe, beleuchtet darüber hinaus aber auch verschiedene Aspekte der Ilvesheimer Ortsgeschichte. So etwa werden die politischen Binnenverhältnisse während der Jahre der Weimarer Republik genauso in den Blick genommen wie die kommunistischen Widerstandsaktivitäten während der NS-Diktatur oder der schwierige Umgang mit der Erinnerung seit 1945.
Im Anschluss wird Fritz Reidenbach den Blick noch etwas weiten und auf die Bedeutung des Widerstandes für Mannheim und die Region eingehen. Die Mitglieder der Lechleiter-Gruppe waren Arbeiter, Angestellte, Hausfrauen und Rentner, die überwiegend in Mannheim lebten und arbeiteten. Einige Mitglieder kamen wie Hans Kupka aus den umliegenden Gemeinden, Ilvesheim und Heidelberg. Sie waren politisch linksstehend, aktive Mitglieder der Gewerkschaft, Sozialdemokraten, Sozialisten oder Kommunisten, die bereits vor 1933 als betriebliche Funktionäre oder als gewählte Abgeordnete tätig waren.
Der Abend soll dem Gedenken an Hans Kupka und dem Widerstand in unserer Region Raum geben und das Leben der Widerstandskämpfer beleuchten. Die Vorträge werden einen historisch fundierten Einblick in dieses Kapitel deutscher und Ilvesheimer Geschichte geben, Information vermitteln und Fragen beantworten. Wir würden uns freuen, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zur Veranstaltung begrüßen zu dürfen.