Ortsrundfahrt mit dem Bus am 17.10.2013

Veröffentlicht am 22.10.2013 in Ortsverein

Traditionsgemäß war die erste Zusteigestelle bei der Firma Omnibus-Bauer auf dem Hof Lessingstraße, weitere Haltestellen waren das Seniorenstift und die Bushaltestellen der Innerortslinie. Nun konnte Rolf Sauer der Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderats-Fraktion die Reisegruppe namens des SPD-Ortsvereins an Bord willkommen heißen und mit der „Stadtführung“ beginnen.

Erstes Ziel war der Norden von Ilvesheim. In der Feudenheimer Straße soll das Ruinengrundstück bald einem Neubau weichen, der im Erdgeschoss Gewerbeflächen ausweisen würde.

Die Einmündung von 4 Ortstraßen auf die Ortsdurchfahrt der Landstraße beim Ludwigshof hätte der Gemeinderat gerne durch einen Verkehrskreisel geregelt, hier sei das Land gefordert, so Sauer.

Jetzt hieß es zusammenrücken, es wurde eng. Der Reisebus nahm den Feldweg nördlich des Nordfriedhofs und des Neubaugebietes. Sauer erläuterte die veränderte Bestattungskultur, allein auf dem anonymen Hügel fanden in den letzten 15 Jahren 150 Verstorbene ihre letzte Ruhestätte. Das seien 150 Gräber die aus der Sicht von 1998 fehlen würden, weshalb jeder der beiden Friedhöfe heute ausreichen würde. Ein neues Angebot von gemeinsamen Grabstätten, die durch die badische Friedhofsgärtner-genossenschaft angelegt und gepflegt würde, könne die Bedenken vieler älterer Menschen, dass ihre Grabpflege zur Belastung anderer werde, zerstreuen. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hält in jedem Fall an beiden Friedhöfen fest, die parkähnlich entwickelt werden sollten.

Die Gemeinde Ilvesheim hat sehr viele alte Menschen aber Dank des Neubaugebietes lag die Gemeinde bei den unter 3jährigen in der letzten Statistik rd.
30 % über dem Durchschnitt des Rhein-Neckar-Kreises.

Rund 400 Bauplätze mussten aufgrund der privaten Erschließung im Mahrgrund auf einmal erschlossen werden und wurden auch schnell bebaut. Die SPD-Fraktion habe dieses Baugebiet vorangetrieben um jungen Familien guten Wohnraum zu bieten, die Einwohnerzahl zu sichern, was gleichzeitig die finanzielle Lage der Kommune sichere und aus dem Verkauf von rd. 100 Bauplätzen eine Rücklage von rd. 15 Mio. € für die Gemeinde zu schaffen, damit könnten die Gemeindeeinrichtungen zukunftsweisend erneuert und ergänzt werden. Vorwiegend sei bisher in die Kinderbetreuung investiert worden.

Auf dem Areal der Heinrich-Vetter-Stiftung waren Erschließungsarbeiten für einen weiteren Häuserzug im Gange. Die Erträge aus den Bauplätzen würde die Stiftung in den Bau einen Kindergartens/Krippe mit Begegnungsräumen gegenüber der Seniorenanlage investieren, so Sauer.

Beim einzigen Ilvesheimer Wald ging Sauer auf die Geschichte der ursprünglich 3 Tongruben/Kieslöcher in diesem Gebiet und auf die Wassergewinnung ein. Der Weiher Mahrhöhe wurde vom Anglerverein mit Zuschuss der Gemeinde vor der Verschlammung mit rd. 400 T€ gerettet, er soll als Naturrefugium eingezäunt bleiben, wobei die Angler und Vogelfreunde gerne Führungen machen würden. Auf der Ostseite des Weihers, wo der Omnibus vor dem Oberflächenabwasserversickerungsbecken des Neubaugebietes stehen blieb entstand auf Initiative und durch Organisation des SPD-Ortsvereins ein Baumlehrpfad mit einer Beobachtungsstelle auf dem Weiher. Der Pfad soll im Winter 2013/14 erweitert werden. Bürgerinnen und Bürger seien für Spendenbäume seien für (200 € mit Info- und Spenderschild) wieder gesucht.

Zur Verfolgung eines Ziels aus den Zukunftswerkstätten, dass Ilvesheim mehr Bäume haben soll, hatte die Fraktion auch einen Antrag gestellt, am Industriegelände einen Baumgürtel anzulegen. Die Fahrgäste konnten jetzt die Bäumchen im Herbstlaub in Augenschein nehmen.
Von hier aus konnte man auch die im Flächennutzungsplan für Ilvesheim ausgewiesene Industrie-/Gewerbefläche sehen. Sauer meinte, dass sich die künftige Generation gut überlegen müsse, eventuell auf diese Erschließung zu verzichten und stattdessen die Wohnbebauung an anderer Stelle fortzusetzen.

An der Feldwegbrücke wurde ein Blick auf das Schulgelände mit Grundschule, Schülerbetreuung, Kindergarten und Kindergrippe, Mehrzweckhalle, Sporthalle und Hallenbad geworfen. Auf diesem zentral gelegenen Gelände hätte die SPD-Fraktion gerne die Kinderbetreuung konzentriert, wegen den Synergieeffekten aus der gemeinsamen Nutzung der vorhandenen Einrichtung/Gebäude und dem gleichen Anfahrtswegen für Eltern. Insbesondere aber auch, um bei sich veränderten Kinderzahlen flexibel reagieren zu können.

Dem beschlossenen Anbau an das Grundschulgebäude halte man für zu groß/teuer, weiter sei man der Meinung, dass Ilvesheim die Sanierung z. B. der Mehrzweckhalle oder der Schulgebäude nur mit einem Zuschussprogramm von Land und Bund durchführen dürfe.

Mit einem Blick auf Ilvesheims höchsten Berg, dem Atzelbuckel (102 m ü.M). führte die Fahrt über Ladenburg den Neckar entlang, an der Stelle vorbei, die seit Jahrzehnten geplante und noch nie finanzierte Neckarbrücke entstehen soll. auf der Insel angelangt ging der Blick auf die herrliche Neckarschleife mit kräftigem Wasserfluss, so dass sich der Reiseleiter hinreisen lies zu sagen, dass eine solche Flusslandschaft durchaus mit Alaska zu vergleichen sei.

Am Verkehrskreisel angekommen erläuterte Sauer die Entstehung des Rewe Marktes und des kleinen Baugebietes am Freibad. Um die damalige in Privatbesitz befindliche nicht mehr eines Ortseingangs würdiges Gewerbebrache verschwinden zu lassen, hatten sich einzelne Gemeinderäte von SPD und CDU stark engagiert, man habe zwar Kompromisse eingehen müssen, jedoch die Ziele einen wettbewerbsfähigen Vollsortimenter für Ilvesheim und die Verbesserung des Ortseingangs erreicht. Auch die Bewohner des kleinen zentral gelegenen Wohngebietes am Freibad seien sehr zufrieden.

Das neue Neckarstation wurde angefahren das die Gemeinde mit rd. 1,7 Mio. € neu baute, wobei die Sanitär- und Gaststättengebäude im Eigentum der SpVgg seien. Die beiden Kunstrasenplätze sind durch den Trainings- und Spielbetrieb ausgelastet, aber auch ausreichend. Man konnte beobachten wie bereits am Spätnachmittag der Trainingsbetrieb der Schüler aufgenommen wurde.

Vorbei am Freibad mit seinem schönen Baumbestand wurde nochmals am Festplatz ein Stopp eingelegt. Der alte Sportplatz und der Festplatz sollen neu überplant werden. Von der Zufahrtsstraße aus gesehen durchgehendes Parken, im Mittelstreifen mit Begrünung und im oberen Bereich mit Fest- und Multifunktionsfläche. Nach dieser Maßnahme stünde die notwendige Generalsanierung des Freibades an, zu dem die SPD-Fraktion fest stünde.

Der komplexe Sport- und Freizeitbereich mit Neckarbogen habe die Gemeinde dazu bewogen, sich bei der Stiftung „alla Hopp“ zu bewerben, hier sollen von 18 Gemeinden neue Sport- Bewegungs- und Begegnungsanlagen für Alt und Jung mit je 2 Mio. € gefördert werden. Aufgrund einer Initiative von Ilvesheimer Bürgerinnen und Bürgern, die diese Bewerbung unterstützt, der erstellten Planungen, wo neben Sport- und Bewegungsflächen, sogar Bewegung auf und am nahen Wasser (Neckar) geplant sind und vor allem aber , dass in Ilvesheim diese Anlagen nicht nur zur Begegnungen von Alt und Jung, sondern auch mit mehrfachbehinderten Schülerinnen und Schüler der Schloss Schule führen würde, lässt berechtigte Hoffnung auf einen Zuschlag zu.

Noch einmal wurde der Fahrer des Reisebusses auf die Probe gestellt. Der alte Ort wurde über die Ringstraße eingesehen. Mit hoch oben, über dem Neckar die kath. Kirche, Baujahr etwa 1790, hier zählte Ilvesheim gerade mal rd. 800 Einwohner, was dem Reiseleiter vom mitfahrenden Ilvesheimer Ortshistoriker Klaus-Peter Baumer bestätigt wurde. Die Alte Schulstraße und die Pfarrstraße, als wohl älteste Straßen konnten leider nicht befahren werden. Die noch vorhandenen alten Häuser zeugten nicht gerade von großem Reichtum in der Gemeinde. Kleine Bauernhäuser und Häuschen von Taglöhnern oder kleinen Handwerkern herrschten in Ilvesheim vor. In der Hauptstraße angelangt ging Sauer auf die ehemals jüdischen Häuser mit Synagoge und die alte ev. Kirche ein. Auch hielt er es mit einem Verdienst der SPD-Gemeinderatsfraktion, dass heute in das Bürgerhaus Hirsch eingeladen werden könne.

Im Bürgersaal angelangt warteten die Frauen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) bereits bei herbstlich geschmückten Tischen mit Kaffee und Kuchen auf.
Für kommunalpolitische Fragen standen hier auch Gemeinderätin Regina Zäh, Gemeinderat und Ortsvorsitzender Dieter Bühler und Altgemeinderat Walter Schmitthäuser bereit.
Mit einem Applaus bedankte sich die Reisegruppe für den interessanten Nachmittag. Bei der Verabschiedung war des Öfteren zu hören: „bis nächstes Jahr“.

Rolf Sauer