Spritzige "Dusche" sorgte für Lachsalven

Veröffentlicht am 27.01.2014 in Ortsverein

Die Halle war bis auf den letzten Platz ausverkauft, alle wollten das neue Programm des Kabaretts „Dusche“ sehen – „Autschland“. Und, das darf vorweggenommen werden, es war spritzig, messerscharf beobachtet und treffsicher in den Pointen. Das bestätigten auch unsere Promis, der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding und der Landtagsabgeordnete Gerhard Kleinböck.

„Jetzt is se weg“ – die FDP, der arme Rainer Brüderle, er ist wie der letzte Dodo, der hat sich gerne von vergorenen Früchten ernährt und war daher immer leicht beschickert – wie der Brüderle. Aber es ist wirklich ein Verlust, dass die FDP weg ist: sie war doch der Pointenlieferant, wenn einem nichts mehr einfiel, eine Laola-Westerwelle der Heiterkeit war da immer noch drin. Sütsch als Hausmeister stellt fest, wenn schon was mit „NS“ anfängt, ist das nix: NSU, NSA. Und es ist ja so gefährlich zu telefonieren, wenn die NSA etwas mit Islam hört, wird sie hellhörig. Sagt die Merkel etwa beim Telefonieren, der Steinmeier „is lam“, ist es schon passiert. Das geht so weit, dass die NSA eingreift und für Ordnung sorgt: der schwarze Johnny wusste in der vorigen Woche noch nicht, was die NSA wusste, nämlich dass er in der nächste Woche eine Tankstelle überfallen würde, deshalb wurde er gestern von einem weißen Cop vorsorglich erschossen. Dazu passte dann auch die Szene mit Schmitter und Sütsch als deutsche „Abhörer“: Du, das sagt einer, er hat sechs Bomben im Gepäck. Quatsch, der andere, der spricht von Sexbomben. Du, da sagt einer, er will die Ausländer kloppen. Der andere: Quatsch, der will unsere ausländischen Mitbürgern nur Höflichkeit beibringen. Du, da sagt einer was von Demonstration gegen Antifaschismus. Der andere: Sofort das SEK dahin. Schmitter, enttäuscht von allen Parteien, fühlt eine „politische Unbehaustheit“, alle Parteien sind doch gleich schlecht und er konstatiert, dass in der Regierung das „Peter-Prinzip“ gilt, alle steige so lange auf, bis sie die absolute Stufe ihrer Unfähigkeit erreicht haben und werden dann Minister. Das allerdings sei wahre Demokratie, jeder kann alles werden. Sütsch als Illuminati stellte fest, dass CIA in Wahrheit „chinesische Infiltrationsagentur“ heiße. Die Chinesen überrollen uns ökonomisch oder warum sonst heißt es „gelber Sack“? Josefin Lössl stellt einen Beschluss der neuen Regierung vor, mit dem ungeheure Einsparungen gemacht werden können – der Buchstabe „B“ wird aus dem Alphabet gestrichen. Dann heißt es jetzt „een Undeskanzlerin“. Es werden dann weiter gestrichen „N, I, T und M. Da heßt es jez ee Udeskazler. Josefin Lössl spricht die Texte in atemberaubendem Tempo, machen Sie das mal nach! Was steckt hinter diesem Sketch? Dieses Sparen um jeden Preis, mag es sinnvoll sein oder nicht, egal ob damit Wichtiges zugrunde gerichtet wird, wie Kultur und Theater vielleicht. Und der „Wutverbraucher“ (Sütsch) kann das auch nicht mehr richten, er kann einfach nicht den fünften Toaster und jede Woche ein neues Handy kaufen, nur damit die Unternehmen immer mehr Gewinne machen. Als Opa Schmittke (Wolfgang Schmitter) auftrat, johlte das Publikum, auf den wartet man bei der Dusche einfach. Also, Opa Adolf Schmittke hat die AFD für sich entdeckt, die Partei „Adolf (Schmittke) für Deutschland, Henkel und Lucke haben sich bereits brav in die zweite Reihe eingereiht. Wählen, so Opa, wird ohnehin überschätzt und zudem hat er die „Brachialcharismatiker“ Sarrazin, Koch und Mappus bereits verpflichtet, die erste Amtshandlung nach dem Wahlsieg werde ein Auslandseinsatz sein, Kranzniederlegung am Grab Haiders. Eine durchaus bedenkenswerte Darstellung der AfD!
Die letzten beiden Rebellen der CDU proben den Aufstand, sie feilen im abgelegenen Winkel an der Worten, die sie der Angela sagen wollen. Doch Angela hat sie wieder einmal entdeckt, oh Graus. Und sie erklärt: ich mach mein Ding, so mancher kam, so mancher ging, kommt einer schräg, hau ich ihn weg. Und die Ursula hat sie auf den Schleudersitz in der Regierung gesetzt, im Verteidigungsministerium hat noch keiner eine volle Legislaturperiode durchgehalten. Der Sigmar hat nichts zu sagen, der darf die Tischordnung auf der Kabinettssitzung machen, aber nach ihrer Vorgabe.
Ja, ja, die SPD hat gut ihr Fett abbgekommen. Macht nichts, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Wir hoffen, dass wir nach dem Kommunalwahlen wirklich uns freuen können, wenn Sie unseren Kandidaten und Kandidatinnen ihre Stimme geben, weil wir ihre verlässlichen und offenen Partner in Ilvesheim sind, weil Ilvesheim uns wie Ihnen am Herzen liegt.

Dagmar Klopsch-Güntner