Sehr gut besuchte Maifeier im Park beim Fischerhäusel

Veröffentlicht am 06.05.2012 in Ortsverein

Voll besetzt waren die Bänke, als unser Vorsitzender Dieter Bühler am vergangenen Dienstag bei strahlendem Sonnenschein Mitglieder und viele Gäste bei unserer traditionellen Maifeier begrüßte. Als Festredner hatten wir in diesem Jahr unseren Bundestagsabgeordneten Lothar Binding eingeladen und er begann seine Ansprache mit dem diesjährigen Motto des DGB zum 01. Mai: „Gute Arbeit für Europa, gerechte Löhne, soziale Sicherheit“.

Der Tag der Arbeit – so Binding – ginge auf das Jahr 1886 zurück. Damals hatten Arbeiter einer Chicagoer Fabrik zum Streik gegen die unfairen Arbeitsbedingungen aufgerufen. Sie kämpften für die Einführung des 8-Stunden-Tages und für eine gerechte Entlohnung. Auch heute kämpfen die Gewerkschaften noch für faire Löhne, von denen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leben können und gegen die ausufernde Leiharbeit. „Die die am meisten verdienen, schaffen keine Wertschöpfung“ prangerte Binding an. Die Gewinne würden privatisiert und die Verluste sozialisiert, so Binding. Dadurch sei die Verschuldung der öffentlichen Haushalte stark angestiegen. Der globale Derivatehandel wird auf 700 Billionen Dollar jährlich geschätzt. Dem gegenüber stehe eine weltweite Wirtschaftsleistung von gerade mal rund 70 Billionen Dollar.
Durch die Einführung der Finanztransaktionssteuer könne man den Handel mit diesen Derivaten stärker in den Fokus nehmen. Ziel müsse sein, tiefer in das eingreifen zu können, was an den Märkten passiert. Im Moment sei die Politik die Getriebene der Märkte und könne auf Fehlentwicklungen nur reagieren; dies müsse sich ändern. Außerdem müsse der Wohlstand gerechter verteilt werden, so Binding.
1 % der Menschen haben 23 % des Vermögens, die Schere gehe immer weiter auseinander und die Ungerechtigkeit nehme zu. Die SPD wollte durch eine Änderung der Erbschaftssteuer, bei der die großen Vermögen höher besteuert werden, daran etwas ändern, aber die Beschlüsse seien durch die Koalition wieder aufgeweicht worden. Am Ende seiner Rede ging er noch auf die Rente mit 67, die flexibilisiert werden müsse und auf die immer noch ungerechte Entlohnung der Frauen ein, die im Durchschnitt 23 % weniger verdienen als Männer. Dagmar Klopsch-Güntner lud die Besucher zur ASF-Veranstaltung am 26. Juni ins Bürgerhaus „Hirsch“ ein. Thema des Abends ist die Lebenssituation der Frauen in Afrika.
Nach seinen Ausführungen stärkten sich die Besucherinnen und Besucher mit Erbsensuppe oder erstmals in diesem Jahr mit herzhaften oder süßen Crepes. Beides war von Dagmar Klopsch-Güntner in der heimischen Küche vorbereitet worden und das Ergebnis wurde allgemein sehr gelobt; aber das kennen wir ja so von Dagmar: Kochen kann sie!! Auch das Kuchenbuffet mit dem selbst gebackenen Kuchen fand reißenden Absatz und bald waren wir ausverkauft.

Regina Zäh