Gerhard Kleinböck, MdL - der Wechsel hat begonnen.

Veröffentlicht am 21.11.2011 in Ortsverein

Dieter Bühler begrüßte interessierte Ilvesheimer/innen zu einem Informationsabend mit unserem Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck. Die neue Landesregierung ist seit einem halben Jahr im Amt und wir wollten wissen, was sich bis jetzt getan hat und was die neue Landesregierung für die Zukunft plant. Gerhard Kleinböck erklärte, dass der Kassensturz gemacht sei und man jetzt an die Veränderungen gehen könne.

. Für Ilvesheim sei interessant, dass das Grundbuchamt in Mannheim bleibe und damit die weiten Wege uns erspart blieben, das habe man sofort umsetzen können. Die L 597 hingegen, unser Dauerbrenner seit 50 Jahren, werde sich so schnell nicht verwirklichen lassen. Es hat sich nämlich beim Kassensturz herausgestellt, dass die vielen großen Bauprojekte nicht durchfinanziert waren. In den nächsten 5-6 Jahren können daher keine neuen Projekte angegangen werden, im Gegenteil, für die bereits begonnenen Projekte mussten nochmals 50 Mio. zur Fertigstellung bereit gestellt werden. Insofern können wir nur bedauernd feststellen, dass die großen Versprechungen der vorherigen Regierung vor Ort vor der Wahl eben nur Versprechungen waren, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Gerhard Kleinböck hat uns zugesagt, dass er am Ball bleiben wird. Derzeit wird eine Liste erstellt mit allen Baumaßnahmen, die bereits planfestgestellt sind und da wird „unsere“ L 597 dabei sein. Danach wird Gerhard Kleinböck das Gespräch mit den beteiligten Gemeinden und deren Bürgermeistern suchen, um die Sache voran zu treiben. Denn – auch das sei festgestellt- Edingen-Neckarhausen ist gegen den Bau und eine –jede! -Landesregierung gibt lieber Geld für Projekte aus, bei denen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Im Rahmen der angestrebten Energiewende will die Landesregierung regenerative Energien fördern. Gerhard Kleinböck ist hier gerne bereit, mit einem Expertenteam in llvesheim im Rahmen einer Veranstaltung aufzuzeigen, welche Möglichkeiten eine Gemeinde unserer Größe hat, energieautark zu werden. Von besonderem Interesse ist für uns in Ilvesheim die Bildungspolitik. Schließlich steht bei uns die Sanierung des Hauptschulgebäudes an, wir haben nur noch eine Grundschule und –glücklicherweise- viele neue sehr junge Einwohner. Wie sollen die Schulen in Zukunft bei uns aussehen, wie sieht die Förderung im Kleinkindbereich aus? Gerhard Kleinböck stellte klar, dass die Krippenplätze für 35% der Kleinkinder unter 3 Jahren, die ab 2013 im Landesdurchschnitt gelten soll, bei uns sicher nicht genügen werden. Wenn wir Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst nehmen wollen, und das tun wir, dann braucht Ilvesheim sicher mehr Plätze. Und das kostet Geld, das die Gemeinden nicht haben. Gerhard Kleinböck erläuterte hier, dass die seit Oktober geltende Grunderwerbssteuererhöhung etwa 315 Mio. mehr Einnahmen bringe. Die Landesregierung hat beschlossen, dieses Geld in die Kinderbetreuung zu stecken. Für Ilvesheim bedeute dies ein Fördervolumen von ca. 250.000 Euro. Zudem werden ab 2014 68% der Kosten eines Platzes vom Land übernommen. Da die Erhöhung der Grunderwerbssteuer aber auch junge Familien mehr belastet, werden 15 Mio. in Förderprogramme gegeben. Gerhard Kleinböck erläuterte auch die Vorstellungen des Landes zu den Schulen. Die Schulen sollen künftig als Gemeinschaftsschulen ausgestaltet werden. Das heißt, dass zunächst die Schuljahre 5-10 zusammen lernen werden. Daneben gibt es – zumindest in den nächsten Jahren- weiterhin die Gymnasien. Die Gemeinschaftsschule hat durch das gemeinsame Lernen von starken und schwachen Schülern für beide Vorteile, das ist in Studien und in vielen anderen Ländern, sogar einigen unserer Bundesländer, auch in der Praxis erwiesen. Zunächst aber laufen nur Haupt-und Realschule gemeinsam. Übrigens haben wir in Ilvesheim eine Realschule – die Schlossschule! Langfristig ist für Gerhard Kleinböck die Idealvorstellung eine Gemeinschaftsschule von Klasse 1 bis 13. Der Vorteil liegt auf der Hand: Lernen vor Ort von Klasse 1 bis zum Abitur. In Ilvesheim, so Gerhard Kleinböck, sei nach den Schülerzahlen eine Gemeinschaftsschule bis zur Klasse 10 sehr wohl denkbar. Dazu müssten aber Schule, Gemeinde und Gemeinderat und vor allen Dingen die Eltern der heutigen Kleinkinder an einem Strang ziehen. Auch hier hat Gerhard Kleinböck seine Hilfe angeboten: er würde den Beteiligten im Rahmen einer Veranstaltung ausführlich dieses Modell darstellen, damit jeder und jede genau wisse, was Gemeinschaftsschule eigentlich bedeutet. Wir sollten dieses Angebot annehmen, es geht immerhin um die Bildung unserer Kinder und: „nur eines ist teurer als Bildung – keine Bildung“ meinte Gerhard Kleinböck dazu, als es in der Diskussion um Kosten ging. Für uns ist klar: das Thema Bildung bleibt für Ilvesheim ein Dauerbrenner – und das ist gut so.

Dagmar Klopsch-Güntner