Treffpunkt für Jugendliche in Ilvesheim

Veröffentlicht am 27.10.2020 in Ortsverein

Orte schaffen, an denen sich junge Menschen wohlfühlen

Orte schaffen, an denen sich junge Menschen wohlfühlen

Die Diskussion um geeignete Treffpunkte für Jugendliche in unserer Gemeinde dauert schon lange an, viel zu lange. Junge Menschen brauchen Orte der Begegnung, auch im öffentlichen Raum. Was schon vor der Corona-Pandemie galt, hat diese noch einmal verdeutlicht. Die Krise ist auch für Jugendliche und junge Erwachsene eine enorme Belastung: neben den coronabedingten Herausforderungen in Schule und Ausbildung sind die Möglichkeiten des sozialen Miteinanders maximal eingeschränkt.

Im Rahmen der Erstellung des Integrierten Entwicklungskonzepts für die Gemeinde Ilvesheim und der gemeinsamen „Fahrradtour in die Zukunft“ im September hat die SPD die Forderung nach geeigneten Treffpunkten (wieder) in die Diskussion eingebracht. Dabei auch nach einem ganzheitlichen Konzept für die Gemarkung Ilvesheim gefragt, nicht nur nach Ad-Hoc-Lösungen am Rande des Spargelackers. Daraufhin hat die CDU-Fraktion nun wieder auf ihren Antrag aus dem Jahr 2018 und ihre Forderung, dass „Freizeitverhalten und Bedürfnisse der Jugendlichen eruiert werden“ sollen, hingewiesen. Doch wie weit weg die CDU-Fraktion selbst von einem realistischen Verständnis des Freizeitverhaltens junger Menschen ist, hat sie in ihrem Artikel zur Beach-Bar Anfang August im Mitteilungsblatt bewiesen. Unter dem Artikel „Shishabar im alten Freibad – eine Bereicherung für Ilvesheim!?“ zählte die Fraktion mit großer Hingabe alle vermeintlichen Regelverstöße des zu diesem Zeitpunkt neuen Angebots in Ilvesheim auf.

Selbstverständlich muss eine solches Freiluftbar-Konzept nicht jedem zusagen und auch die vereinbarten Regeln wie die Zeiten der Nachtruhe sind von den Betreibern einzuhalten. Doch anstatt das Bestreben der Verwaltung zu unterstützen, gerade in der Corona-Krise ein solches Angebot auf dem ehemaligen Freibad-Gelände zu etablieren, das erfreulicherweise bei vielen jungen Menschen auf große Resonanz traf, mokierte man sich bei der CDU über die scheinbar hohe Anzahl „auswärtiger Gäste“. Wer wirklich Interesse an einem breiten Angebot für junge Menschen in unsere Gemeinde hat, der nutzt nicht die erst beste Gelegenheit, um neue Impulse öffentlichkeitswirksam schlecht zu reden.

Zukünftige Entwicklungen nicht verschlafen

Die aktuelle Initiative des JUZ-Teams, eine Umfrage bei den Jugendlichen durchzuführen, wie und wo sich junge Menschen einen guten Treffpunkt vorstellen, begrüßen wir ausdrücklich. Es ist entscheidend, junge Bürger/-innen gleich von Beginn an mit einzubeziehen und ihre Wünsche und Bedürfnisses zu erfragen. Mitmachen kann man noch hier: https://jugendbeteiligung-ilvesheim.de/

Klar ist aber auch, dass die Befragung der heutigen Jugendlichen in Ilvesheim nur ein Puzzleteil auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept darstellt. Gleichzeitig müssen auch die zukünftigen demografischen Entwicklungen in Ilvesheim mitgedacht werden. In den nächsten zehn Jahren wird es bei der Anzahl der Jugendlichen zu einer deutlichen innerörtlichen Verschiebung in Ilvesheim kommen. Ein großer Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird mittelfristig aus dem Mahrgrund kommen und dort nach Treffpunkten im Freien Ausschau halten. Aufgabe der Verwaltung ist es, diese Entwicklung nicht (wieder) zu verschlafen und gemeinsam mit dem Gemeinderat vorausschauend nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Und fast noch wichtiger, diese dann auch umzusetzen.

Julia Weiss und Thorsten Walther