Krieg in Europa

Veröffentlicht am 02.03.2022 in Ortsverein

Seit dem vergangenen Donnerstag ist das Leben in Europa ein anderes geworden - es herrscht Krieg auf unserem Kontinent. Wir alle sehen die schrecklichen Bilder und die verheerenden Zustände der Ukraine in den Nachrichten. Es ist zurzeit nicht absehbar, wann der Beschuss auf Wohngebiete, Kindergärten, Flughäfen, Bahnhöfe - auf Menschen (!) - enden wird.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Katastrophe für die Menschen vor Ort und eine eklatante Verletzung des Völkerrechts. Es ist auch ein Angriff auf uns alle, auf unsere freiheitlichen und demokratischen Werte. Wie sehr es uns alle bewegt, zeigen die großen Proteste in den vergangenen Tagen. Mit entschlossener Solidarität gehen die Menschen auf der gesamten Welt auf die Straße, um gegen diesen Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Mutige Demonstrantinnen und Demonstranten in Russland riskieren viel, um auch in ihrer Heimat gegen Putins Krieg auf die Straße zu gehen. Ihnen gebührt größter Respekt für Ihren Mut. Sie sind in diesen Tagen das Gewissen ihrer Nation.

Die beste Hilfe, die Baden-Württemberg in diesem Moment leisten kann, sind offene Türen für all die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Wir zählen darauf, dass Menschen, die vor diesem Krieg in unser Land fliehen, ohne Wenn und Aber aufgenommen werden. Es ist völlig verständlich, dass viele Geflüchtete bei ihren hier lebenden Angehörigen oder gar Lebenspartnern Schutz suchen werden. Diesen Menschen müssen alle Türen geöffnet werden, sie müssen die notwendige Hilfe erhalten. Und zwar genauso schnell, wie sich die Lage so dramatisch zugespitzt hat.

Willy Brandt hat Ende der 1980er Jahre auf die Frage, was ihm neben dem Frieden das Wichtigste sei, geantwortet: „..ohne Wenn und Aber: Freiheit. Die Freiheit für viele, nicht nur für die wenigen. Freiheit des Gewissens und der Meinung. Auch Freiheit von Not und von Furcht.“ Die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine haben wie alle Menschen das Recht auf beides: den Frieden und die Freiheit.

Thorsten Walther