Kabarett Dusche

Veröffentlicht am 07.02.2018 in Ortsverein

Das neue Programm des Kabaretts „Dusche“ mit dem Titel „Getwitterwolken“ fand guten Zuspruch in der Mehrzweckhalle. Der 2.Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Philipp Kaltschmitt freute sich und konnte unseren Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck begrüßen, sowie seine Fraktionskollegen.

Die drei Duschemitglieder Josefin Lössl, Hans-Georg Sütsch und Gerhard Schmitter ließen ihre gesellschaftskritischen und humorvollen und teils bissigen Texte in einem zum Teil unglaublichen Tempo ablaufen, man konnte gar nicht so schnell lachen, wie die Pointen fielen. In diesem Programm ging es vor allem um das Handy und die Internet-, Whatsapp-, Instagram-, und was weiß ich noch Nutzung. Schmitter als älterer Herr hat sich ein „Twitter-Account“ zugelegt und twittert was das Zeug hält: „habe in zwei Minuten Vorstellung“ und zwei Minuten später „bin seit zwei Minuten auf der Bühne“ – alles, was die Welt nicht weiß und nicht wissen sollte. Oder das Lied über Björn Höcke mit dem hoffnungsvollen Titel „eines Tages sind Sie und der Spuk vorbei“. Denn die Rechten wollen die ethnische Säuberung Europas nach dem Motto „wir haben nichts gegen Ausländer, wenn sie bleiben, wo sie sind“. Das gilt auch für Ilvesheims Rechte und AfD-Anhänger.

Dann musste sich Sütsch „mal in Rage reden“. Er regte sich über die nichtssagenden Wahlplakate der letzten Bundestagswahl auf. Merkel’s „für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“ fand er inhaltsleer, und das „konnte Merkel schon immer“. „Wegen solcher Sprüche geht die Welt unter“ befand er, er sei doch kein Kindergartenkind. Und dem Wahlslogan der FDP „die Zukunft braucht neue Ideen“ rief er hinterher „und warum habt ihr keine neuen Ideen“. Es handele sich um „verbalen Sprechdurchfall, man habe den Wählers das Gehirn leergesaugt und danach hohlraumversiegelt“. Er hat irgendwie Recht.

Und warum hat die AfD einen so großen Zuspruch? Das liegt am Kuschelkurs der Groko, die SPD will in die rechte Mitte, die CDU in die linke Mitte, der kleinste gemeinsame Nenner ist so groß, dass man keinen Unterschied mehr zwischen SPD und CDU findet. Recht hat sie, die Dusche.

Über Trump meinte die Dusche, er sei eine politische Klimakatastrophe. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Dann trat noch Kretschmann auf, alias Wolfgang Schmitter. Er meinte, es gebe kein Dieselgate, vielmehr Diesel geht. Und als rechter Grüner befand er, dass wir noch viel mehr Autos bauen müssten, das sei die Quadratur des Kreisverkehrs. Und als Luis Trenker stellt er fest, dass er einen Großgipfel noch nicht bestiegen hat, den G20-Gipfel. Er ist also nach Hamburg gefahren und fand dort sehr viele Mitbergsteiger in „schwarzer Tracht“ und dachte, das sei die neue Bergsteigerkluft von Zalando.

Herrlich wieder Lössl und Sütsch: Mompfred, so fragt sie, es gibt ja jetzt die Ehe für alle. Ja, meint er, die SPD habe da einen Coup gelandet. Sie: eine Kuh? Nach Atomausstieg und Flüchtlingskrise ist die letzte konservative Bastion gefallen. Das SPD-U-Boot Merkel hat in der CDU aufgeräumt und die SPD abgeräumt.

Lössl als Ursula von der Leyen verlangt von der Zuhörern „präsentiert das Gehör“ und stellt das neue Liederbuch der Bundeswehr vor mit alten Liedern und neuen Texten von Florian Silbereisen. Und bei Bedarf gibt es an der Gulaschkanone Kinderlätzchen und Kindersitze im Panzer.

Zum Finale gab es einen analogen Tweet mit 140 Zeichen: sammele die ganzen Lügen und teile sie so lange, bis sie Wahrheit sind.

Na denn: wir sehen die Dusche im nächsten Jahr wieder.

Dagmar Klopsch-Güntner