Hunde und Sicherheit

Veröffentlicht am 23.10.2014 in Fraktion

Stellungnahme der SPD-Geimeinderatsfraktion zu dem Thema Hunde und Sicherheit in Ilvesheim - Nach dem schrecklichen Angriff eines Rottweiler-Hundes, der sich von der Halterin losriss und ein Ilvesheimer Kind außerhalb der Ortsbebauung angriff und es schlimm verletzte, erfolgte insbesondere im MM der Aufschrei, Hunde müssen an die Leine. Es wird auch von zwei toten Katzen berichtet und unangenehme Begegnungen von Joggern und Hunden.

Der Bürgermeister entrüstet sich, es müsse was geschehen in punkto Leinenpflicht und wird nicht müde darauf zu verweisen, dass er mit einer aktualisierten Gemeinde-Polizeiverordnung eine Leinenpflicht bereits im Mai 2011 einführen wollte. Doch diese sei namentlich an SPD, FWV und IBL gescheitert, samt Leinenpflicht. Da kommt MM-Berichterstatter und gleichzeitig Kommentator zum Ergebnis: Es hilft nur ein allgemeiner Leinenzwang, der nur in Ilvesheim fehle.

 

Die SPD-Fraktion hat den damaligen Entwurf einer neuen Polizeiverordnung aus mehreren Gründen abgelehnt. Einwände während der Beratung hatten zu keinem Kompromisspapier geführt. Die Verwaltung „wollte es wissen“ und ließ die Satzung durch die Mehrheit des Gemeinderats, wie vorhersehbar, ablehnen.

 

Nun muss sich die SPD-Fraktion die Frage gefallen lassen: Hätte die neue Polizeiverordnung die aktuellen Hundeübergriffe verhindert? Aus der nun vielzitierten abgelehnten Polizeiverordnung geht neben der bisherigen Regelung, dass Hunde ohne Begleitung einer Person, die durch Zuruf jederzeit auf das Tier einwirken kann nicht frei herumlaufen dürfen, hervor, dass Hunde innerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsgebiets an der Leine zu führen sind.

 

Für den Außenbereich war eine Leinenpflicht nur für Dammwege, Heinrich-Lanz-Weg, Radweg Ladenburg und Neckarplatten vorgesehen. Im Zusammenhang mit den schlimmen Vorfällen, die sich auch nach dem  Satzungsentwurf im leinenfreien Außenbereich ereigneten, nun immer wieder auf Ablehnung dieses Entwurfes vor mehr als 3 Jahren zu verweisen, kann von uns nur als falsche Schuldzuweisung gesehen werden.

 

Das Thema Hunde und Sicherheit in Ilvesheim muss objektiv durch den Gemeinderat behandelt werden.

  • Da steht z.B. ein Antrag der CDU-Fraktion aus 2013, Hundeführung von den Feldern durch spezielle Hinweis- und Verbotsschilder fernzuhalten. Die Fraktionen haben diesem Antrag grundsätzlich zugestimmt. Im Herbst 2013 führte die Verwaltung hierzu ein Gespräch mit Landwirt/Jagdpächter und Hundeverein, diese sahen dies ebenfalls positiv – geschehen ist nun 1 Jahr später sichtlich nichts.
  • Da ist z.B. zu berücksichtigen was bei einem Leinenzwang außerhalb zu tun ist, um in Ilvesheim überhaupt einen Hund artgerecht im Sinne des Tierschutzes halten zu können. Gerichte sehen in der Regel einen allgemeinen Leinenzwang, wie im MM gefordert,  als unverhältnismäßig an.
  • Da ist zu berücksichtigen wie mit den angrenzenden Gemeinden Heddesheim, Ladenburg, Edingen-Neckarhausen und Mannheim zusammengearbeitet werden soll. (Edingen-Neckarhausen hat keinen Leinenzwang, Ladenburg innerorts, außerhalb teilweise temporär. In Heddesheim ist Leinenzwang innerorts, außerhalb nur für gewisse Wege. Mannheim gibt es Leinenzwang innerorts, außerhalb nur wenn ausgeschildet).
  • Da ist zu überlegen, ob eine Differenzierung auf Hunderassen vorzunehmen ist. Der vom MM als Hüte- und Familienhund beschriebene Rottweiler ist nach einer schweizer Studie bereits vermehrt in Übergriffe verwickelt und wird in manchen Bundesländern in Kampfhundklasse II geführt. Auch in Ilvesheim kommt es seit Jahrzehnten immer wieder mal zu Vorkommnissen dieser Rasse.
  • Da stellt sich die Frage: Ist der Maulkorb bei bestimmten Hunderassen eine bessere und sicherere Alternative zur Leine. Da ist also einiges zu klären.
  •  

Die SPD-Fraktion ist bereit, das Thema Hunde und Sicherheit in Ilvesheim objektiv und fair aufzuarbeiten.

 

Rolf Sauer

Fraktionsvorsitzender