96 Prozent für Gerhard Kleinböck

Veröffentlicht am 22.03.2015 in Landespolitik

Am Freitag hat die SPD ihren Kandidaten für die Landtagswahl 2016 nominiert. Auch sechs Delegierte aus Ilvesheim waren mit dabei. Überraschungen gab es dabei keine: Erneut ziehen die Sozialdemokraten mit dem amtierenden Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck in den Wahlkampf. 

Der 62-jährige Ladenburger erhielt im Heddesheimer Bürgerhaus die Stimmen von 84 der 88 anwesenden Delegierten und damit 95,6 Prozent. Im Gegensatz zu seiner Nominierung vor fünf Jahren, als sich auch die Weinheimerin Stella Kirgiane-Efremidis um die Landtagskandidatur bewarb, warf Kleinböck dieses Mal als Einziger seinen Hut in den Ring. "Ich werde die nächsten Jahre daran arbeiten, auch die letzten drei noch zu überzeugen", scherzte er nach seiner Wahl mit Blick auf gerade einmal drei abgegebene Nein-Stimmen (eine Enthaltung). Zuvor hatte Kleinböck sich selbst und die Delegierten aus den 14 Ortsvereinen im Wahlkreis bereits in halbstündiger Rede auf den Wahlkampf eingestimmt, sprach etwa über Verkehr, Arbeit, Solidarität. Besonders ausführlich ging er auf die Bildungspolitik ein - sein Schwerpunktthema. Kleinböck ist Schulleiter, wird diese Tätigkeit aber nach einer Wiederwahl als Landtagsabgeordneter aufgeben müssen. Zur neuen Legislaturperiode wird der Landtag von Baden-Württemberg endgültig Vollzeitparlament - dann gilt eine strikte Unvereinbarkeit von Amt und Mandat.

"Dreiviertel der Befragten sagen, das Land bewegt sich in die richtige Richtung", berief sich Kleinböck auf Umfragen und warb für eine Fortsetzung der Landesregierung aus Grün und Rot - aus seiner Perspektive natürlich gern mit der SPD als dem größeren Partner. "Viele Maßnahmen unserer Politik brauchen noch mehr Zeit, um sich voll zu entfalten", bat er um Unterstützung für fünf weitere Jahre mit der SPD in Regierungsverantwortung. Sein Fazit von Grün-Rot bis jetzt: "Am Anfang hat der Motor noch gestottert, jetzt läuft es richtig rund."

Das Wahlergebnis Kleinböcks wertete sein "Ersatzmann" Sebastian Cuny als klares Signal: "Die SPD im Wahlkreis geht geschlossen in den Wahlkampf." Wie sehr er damit recht behalten sollte, wusste der Schriesheimer Ortsvereinsvorsitzende etwa eine Viertelstunde später. Dann war Cuny - wie vor fünf Jahren - zum Zweitkandidaten gewählt. Er erhielt im Heddesheimer Bürgerhaus 81 von zu diesem Zeitpunkt noch 87 abgegebenen Stimmen (fünf Nein-Stimmen, eine Enthaltung) und damit 93,1 Prozent. Auch Cuny war dieses Mal der einzige Bewerber für den Posten. Eine überraschende zweite Bewerbung wie 2011 in Edingen-Neckarhausen blieb gestern aus.

Der 36-jährige Schriesheimer Stadtrat Cuny ist Kleinböcks Mitarbeiter im Wahlkreisbüro und leitete als PR-Profi bereits 2011 dessen Wahlkampf. "Ich führe leidenschaftlich gern Wahlkämpfe", unterstrich er gestern Abend. Auch zu dem jetzt eröffneten wolle er seinen Beitrag leisten: "Darin sehe ich meine wichtigste Aufgabe als Zweitkandidat."

 

Dieter Bühler